Ricardo Piglia, geboren am 24. 11. 1941 in Adrogué, einem Vorort von Buenos Aires, verbrachte dort seine Kindheit und frühe Jugend. Der Vater, ein Arzt und überzeugter Peronist, beschloss 1957 aus Furcht vor antiperonistischen Ausschreitungen, mit seiner Familie in das 400 km entfernte Mar del Plata umzuziehen; der Umzug bedeutete einen tiefen Einschnitt im Leben des jungen Piglia. Damals begann er, ein Tagebuch zu führen und sich für Literatur zu interessieren, zunächst einmal vor allem für nordamerikanische Literatur. Nach dem Abitur studierte er 1960 bis 1965 Geschichte an der Universität La Plata. Während dieser Zeit erste Erzählungen und Essays in Zeitschriften. 1965 ließ sich Piglia in Buenos Aires nieder, wo er in verschiedenen Verlagen zunächst als Korrektor, dann als Herausgeber arbeitete (u. a. zu Roberto Arlt, zur nordamerikanischen Erzählprosa, zum nordamerikanischen Kriminalroman). Essays zur Literatur in den Zeitschriften „Los Libros“ und „Punto de Vista“; rasche Anerkennung als einer der Wortführer der jungen Generation in Argentinien. 1967 erhielt er für „Jaulario“, seinen ersten Erzählband, einen Preis der „Casa de las Américas“(La Habana); zur Entgegennahme des Preises Reise nach Kuba und nach Europa. Während der Militärdiktatur (1976–1983) lebte Piglia teils in Buenos Aires, teils in den USA. 1977 erste USA-Reise; Lehrtätigkeit an der ...